Kühlendes Nass und leckere Speisen – nützliche Tipps – Weißabgleich II

Weißabgleich – was ist das und wie stelle ich ihn an meiner Kamera ein? Lesen Sie mehr in “Die unromatische Kerzenstimmung – Weißabgleich I

Eher Blau oder eher Gelb: persönliche Vorlieben umsetzen
Kühle Farbtemperatur Frische

Eine kühle Farbtemperatur kann den Eindruck von Frische vermitteln

Die Farbtemperatur hat großen Einfluss darauf, wie wir ein Bild wahrnehmen. Eine Fête in relativ kühl aufgenommen schafft beim Betrachter leicht eine gewisse Distanz zum Geschehen, andererseits kann ein zu warmes (gelbes) Foto rasch “vergilbt” wirken und wird vielleicht als unnatürlich empfunden. Oder Sie ernten überraschte Blicke, weil Sie sich anstatt in einer verzaubert bläulich-nebligen Landschaft anscheinend freiwillig im Smog aufgehalten haben …

Probieren Sie also herum, entdecken Sie die verschiedenen Wirkungen von Farbtemperaturen und Ihre eigenen Vorlieben.

Sollten Sie beispielsweise generell eine etwas wärmere Stimmung bevorzugen, so lassen Sie die Weißabgleich-Einstellung doch mal bei Sonnenschein auf “bewölkter Himmel” stehen. Da Schatten generell einen kleinen Blaustich erzeugen und die Kamera das in der “bewölkt”-Einstellung ausgleicht, werden so all ihre Bilder einen kleinen Tick gelblicher.

Extreme: Unromantische Kerzenstimmung und schimmliges Essen
Vorsicht beim Fotografieren von Essen

Warnung vor ungenießbaren Speisen: Der Automatik-Weißabgleich würde sie womöglich in Richtung Blau einfärben

Versuchen Sie´s mal mit den Extremen: Stellen Sie eine brennende Kerze im abendlichen Zimmer auf ein weißes Blatt Papier und nehmen Sie sie mal mit dem automatischen Weißabgleich auf! Der versucht dann, Ihnen ein “schönes” Bild mit neutralen Farben zu bieten – vorbei ist´s mit der Romantik, wenn das Papier in knallweiß aufleuchtet und die Kerzenflamme farblos flackert …

Offensichtlich schaltet bei so mancher Anmutung unser Urmenschen-Reflex auf Alarmstufe:
Wenn Sie in einer neonbeleuchteten Tiefgarage Fotos mit “Sonne”-Einstellung machen, werden die dermaßen gruselig grünstichig, dass sich einem schon beim Foto-Anschauen die Härchen im Nacken aufstellen. Klares Signal irgendwo aus dem Stammhirn: Da stimmt irgendwas dermaßen überhaupt nicht – nur weg hier!

Ähnliches wird Ihnen womöglich unbeabsichtigt beim Fotografieren von Speisen passsieren: Mit bläulich-kühlen Brotscheiben verbinden wir automatisch “Igitt – verdorben!” – schon der automatische Weißabgleich kann Ihnen das schönste Buffet ruinieren.

Nicht einfach: Mischlicht
Mischlicht

Situation zum innerlich Losschreien: Gefühlte 33 verschiedene Leuchten sind auf die Bühne gerichtet

Besonders schwierig wird es bei so genanntem Mischlicht, wenn verschiedene Lichtquellen auf einem Bild auftauchen.

Ein mit Glühlampen beleuchtetes Café, aus dem der Blick nach draußen ins viel blauere Sonnenlicht fällt, oder ein Veranstaltungsraum mit unterschiedlich bestückten Strahlern – so etwas kann zur echten Herausforderung werden. Denn dann müssen Sie sich entscheiden, was denn nun auf Ihrem Foto “neutralweiß” abgebildet werden soll – welche Stimmung Sie transportieren wollen.

Sollten Sie in so einer Umgebung wichtige Aufnahmen machen wollen, womöglich sogar bei einer Veranstaltung: Probieren Sie in solchen Fällen kurz VOR dem Event mit unterschiedlichen Einstellungen und einer unerschrockenen Person als “Lichtdouble” herum. Machen Sie mit unterschiedlichen Weiß-Einstellungen Probefotos mit Ihrem Double an wichtigen Stellen im Raum und überlegen Sie sich beim Blick auf den Kamera-Monitor, was Ihnen am besten gefällt.
Es ist Ihre Wahl: Sie können nach Lust und Laune eine warme “intime” Stimmung erzeugen oder eher kühlen Abstand bewahren.

Die Alternative für Digitalfotograf/innen: Nehmen Sie ein Blatt weißes Papier oder eine Graukarte als Referenz auf, fotografieren Sie in RAW (mehr dazu später) und entscheiden Sie sich dann am Computer, welche Lichtstimmung am besten passt.

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