Halb schwarze Bilder, Portraits mit Gurkennase und kleinen Ohren oder geisterhafte Lichtflecken: Doch, es gibt sie, die “kleinen Unfälle” beim Fotografieren – hier finden Sie Tipps, wie man einige der immer wieder auftauchenden Bildfehler vermeidet.
Gurken-Portraits
“Nee, geh mir bloß weg, das geht ja gar nicht – sofort löschen!” – Verständlicher Aufschrei, wenn jemand auf ein missglücktes Portrait starrt, bei dem irgendwie die Proportionen durcheinander geraten sind: Vorne dran eine riesige Gurkennase, als Ausgleich winzig kleine Ohren …
Was ist passiert?
Sie sind ihrem Opfer mit Weitwinkel-Einstellung ganz nah auf die Pelle gerückt, haben ihm die Kamera mit minimalem Zoom direkt vor die Nase gehalten.
Das hat zur Folge, dass Motivteile im Vordergrund (die Nase) vergleichsweise groß erscheinen und Mittel- und Hintergrund “schrumpfen” (die Ohren).
Abhilfe
Nehmen Sie mehr Abstand! Damit das Gesicht nicht zu klein wird, zoomen Sie zum Ausgleich ein wenig heran – so bilden Sie die Proportionen besser ab, und auch der oder die Portraitierte wird sich beim Fotografieren wohler fühlen.
Viele Portraitfotografen benutzen Brennweiten zwischen einem Normalobjektiv (50mm) und einem leichten Zoom (bis etwa 100 mm).
Halbe Bilder
“Das ist ja komisch. Da fehlt ein Stück vom Bild, aber da war doch gar nichts im Weg – ist meine Kamera kaputt?” – Sollte das nur ab und zu vorkommen: Keine Angst, die Kamera ist wahrscheinlich unschuldig!
Was ist passiert?
Was da das halbe Bild “gefressen” hat, scheint eher eine Unachtsamkeit zu sein: Irgendetwas ist vor das Objektiv geraten.
Abhilfe
Lassen Sie niemals Handschlaufen oder Kameragurte einfach so herumhängen. Mal abgesehen davon, dass Ihnen beim Stolpern oder Erschrecken Ihr kostbares Gerät auf den Boden fallen könnte, hängen “lose Strippen” gerne mal kurz vor der Linse.
Auch eine Variante, vor allem bei ganz kleinen Kompaktkameras oder beim Handy-Fotografieren: aus Versehen die eigenen Finger vors Objektiv bringen – mit demselben Effekt und womöglich zusätzlichen Fingertappern, die gleich noch einen Abdruck oder Nebel auf die folgenden Bilder zaubern.
Gespenstisch!
Bei der Aufnahme haben Sie es gar nicht bemerkt, umso größer die Überraschung beim Bildergucken: Sie haben die Landung der Außerirdischen aufgenommen! Klare Sache, da, die Lichtflecken quer übers Bild …
Was ist passiert?
So enttäuschend das sein mag: Kein Ufo, sondern der Einfall von Licht ins Objektiv ist die Ursache für die geisterhaften Erscheinungen. Von irgendwo her, oft von schräg oben, hat die Sonne oder eine andere Lichtquelle in Ihre Kamera geschienen; dieses Licht hat sich an den Glaslinsen gebrochen und so die Flecken hervorgerufen.
Abhilfe
Immer die Streulichtblende aufs Objektiv setzen! Die ist genau dazu da, solche “schrägen” Strahlen abzuhalten. Und auch, wenn sie oft “Sonnenblende” genannt wird: Sie tut ihren Dienst auch abends bei künstlichem oder Mond-Licht.
Wenn Sie genau hinsehen, können Sie schon beim Blick durch den Sucher oder aufs Display die Flecken sehen und sich vielleicht einfach ein wenig drehen, um den Winkel des Lichts zu verändern. Oder Sie versuchen, Ihre freie Hand als “Sonnenschirm” einzusetzen (Achtung, gar nicht so einfach, Finger nicht ins Bild halten!).
– Sie haben auf Ihren Bildern auch seltsame Dinge bemerkt? Schicken Sie mir eine Mail mit Ihrem “Rätselfoto” und/oder Ihrer Frage, ich werde versuchen, im nächsten Beitrag eine Antwort zu finden.