Zu Hülf, Vampiiiiiiere!! – Blitzen ohne rote Augen

POPP_0-1_25“Hey, du hast doch auf meiner Geburtstagsparty Fotos gemacht – kannste mir da nicht mal ein paar schicken? Fände ich klasse!” –

“Öööh, ähem, weißte … Irgendwie sind auf den eigentlich besten Bildern dauernd Leute mit roten Augen drauf … Das sieht so fies aus, ich überlege schon, die alle wegzuschmeißen …”

Schade, wenn so etwas passiert! Denn wohl wahr, rote Augen haben vielleicht im Vampirfilm ihren Platz, aber sonst machen sie einfach jedes Bild zunichte.

Was tun?

Wenn´s schon passiert ist: Die “Rote-Augen-Korrektur” in Fotoprogrammen
Rote-Augen-Korrektur

Nothelfer: die Rote-Augen-Korrektur (Lightroom)

Nachbearbeitung bleibt gegenüber dem Fehler-von-Vornherein-Vermeiden immer die Notlösung.

Dennoch: Wenn Sie digital fotografieren, lässt sich manches Rote-Augen-Bild mit nachträglicher Bearbeitung noch so einigermaßen retten.
Nicht immer klappt das zufriedenstellend, aber bevor Sie also ein Foto in den Papierkorb werfen, probieren Sie es einfach aus.

 

Rote-Augen-Korrektur

Gleich geschafft: Korrektur der roten Augen

Fast alle Foto-Bearbeitungsprogramme (auch kostenfreie) verfügen über die so genannte “Rote-Augen-Korrektur”.
Öffnen Sie das “missratene” Foto in möglichst groß (100%-Ansicht). Klicken Sie das Korrektur-Werkzeug an und fahren Sie mit der Maus dann über die roten Pupillen. Wenn Sie nicht gleich den richtigen Bereich erwischt haben: Macht nichts. Schritt zurück, nochmal.
Manchmal lässt sich auch noch die Farbe einstellen – aber auf alle Fälle sollten die Augen nun dunkel statt gruselig aussehen.

Wie entstehen eigentlich “rote Augen”?
Blitzen

Sollte gerade bei Feten immer die erste Frage sein: Muss ich überhaupt blitzen? Oder zerstöre ich damit bloß die Stimmung?

Augen funktionieren ähnlich wie ein Objektiv: Durch eine je nach Helligkeit mehr oder weniger geöffnete Pupille fällt das Bild bzw. das Licht auf einen “Brennpunkt” hinten im Auge; diese Bild-Information wird dann über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet.

Wenn Sie bei dunkler Umgebung direkt in die weit geöffnete Pupille hineinleuchten, reagiert das Auge wie ein Spiegel. Zack! donnert das Blitzlicht direkt ins Augeninnere bis auf den Hintergrund. Und weil dort die stark durchblutete Netzhaut sitzt, leuchtet das Innere des Auges bzw. der Augen-Hintergrund rot zurück.
Besonders mit den kleinen eingebauten Kamerablitzen, die ja knapp über dem Objektiv sitzen, kann das zu Problemen führen – Sie fotografieren die Spiegelung automatisch mit.

Übrigens: Besonders gern passiert das, wenn Sie auf feuchtfröhlichen Feten mit der Kamera unterwegs sind – Alkohol fördert die Durchblutung und verlangsamt gleichzeitig die Pupillen-Zusammenzieh-Reaktion, Vampire vorprogrammiert.

Trick 1: Vorblitzen

Eine Voraussetzung für die roten Augen ist also die weite Pupillen-Öffnung. Ohne dass Sie etwas dazu tun, schließt sich Ihre Pupille im hellen Sonnenlicht, öffnet aber bei Dunkelheit, damit Sie besser sehen können.

Durch kleine Vorblitze können Sie das Auge “erschrecken”, die Pupille zieht sich zusammen.
Stellen Sie den Blitz Ihrer Kamera auf “Rote-Augen-Blitz” ein – meist gibt es sogar ein augenförmiges Symbol dafür. Jetzt sendet er kurz vor dem eigentlichen “großen” Blitz einige schwächere Vorblitze ab (währenddessen entsteht noch kein Bild). So haben die Augen Ihrer Fotomodelle Zeit, die Pupillen auf kleine Öffnung einzustellen – die Gefahr der Reflektion ist wesentlich geringer.

Nachteil: Jeder bemerkt schon vor der eigentlich Aufnahme, dass Sie ein Foto machen wollen – wirkliche Schnappschüsse werden Sie so eher nicht erhalten. Und ob stecknadelkopfgroße Pupillen attraktiv sind, darüber kann man auch streiten.

Trick 2: Teebeutel und sonstige Streulicht-Vorsätze für den internen Kamera-Blitz
Streulicht-Vorsatz Butterbrotpapaier

Kleener Pirat mit Butterbrotpapier

Sie können auch versuchen, das Licht nicht so hart und direkt nach vorne aus Ihrem Blitz herauszuschießen, es zu “streuen”. Oft wirkt das ohnehin natürlicher als das pure Blitzlicht.

Dazu bieten verschiedene Kamera- und Blitzhersteller Streulicht-Scheiben oder -Vorsätze an, die Sie vor Ihren Blitz stecken können. Teils gibt es sogar getönte Aufsätze z.B. für “goldenes” Portrait-Licht.
Wer so etwas im Zubehörhandel nicht finden kann: Selber machen geht auch.

Butterbrotpapier
Schneiden Sie aus ganz normalem Butterbrotpapier (also einem halbtransparenten Papier) einen Streifen aus, den Sie einfach mit Klebestreifen oben und unten vor dem Blitz fest machen.

Streulicht-Vorsatz Teebeutel

Schickes Outfit – gekrönt mit einem XL-Teebeutel

Teebeutel
Oder – falls an Ihrer Kamera ein kleiner Ausklapp-Blitz ist, der nach oben poppt – opfern Sie einen Beutel Tee.
Obere Kante abschneiden, Tee sorgfältig (!) rausschütteln, leeren Beutel über den Blitz stülpen. Fertig! Grinsende Gesichter, weil das so blöde aussieht, garantiert – aber darüber sind Sie ja erfreut und ohnehin erhaben. Oder?

 

 

Streulicht-Vorsatz Filmdose

Schon ziemlich cool – mit Filmdose

Filmdöschen
Die Edel-Selbstbau-Variante für Ausklapp-Blitze: Filmdosen.
Dazu besorgen Sie sich eine leere, weiß-transparente Dose von einem “Analog-Film” – zur Not kaufen Sie sich einen im nächsten Drogeriemarkt, da gibt´s die im Doppelpack für ein paar Euro. Deckel ab, Film raus.
Jetzt schneiden Sie einfach mit der Schere einen Schlitz in die Dosenwand, so dass Sie sie dann von der Seite auf den Blitz schieben können. Perfekt.

Achtung bei all diesen Varianten (am meisten beim Filmdöschen):
Blitze werden beim Gebrauch heiß. Wenn Sie viele Blitzfotos nacheinander machen, könnte das gerade unter der Plastikdose üble Folgen haben … Also immer mal wieder Pause machen, damit Ihr Blitz nicht an Überhitzung stirbt!

Papier, Teebeutel und auch das Döschen kosten nicht viel. Probieren Sie es mal aus, vielleicht auch im Vergleich zum “nackten” Blitz – Sie werden erstaunt sein, wie viel diese kleinen Veränderungen ausmachen!

Demnächst: Die Methode der Wahl für Aufsteckblitze – Blitzlicht umlenken

– Danke an Mirjam W. für die Artikel-Idee! 😉
Wer selbst eine Frage hat: Einfach eine Mail schicken, ich seh dann zu was dazu zu machen.

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