Gib´s mir, auch wenn´s kalt ist! – Winterschutz

Kälteschutz

Kapuze auf und losmarschiert!

Knorrige Bäume, die sich von einer unberührten Schneefläche schwarz abheben, der fröhliche Schlittenausflug mit den Kindern oder ein Sturm, der Schneeregen dramatisch quer durchs Bild treibt: Lassen Sie sich nicht abschrecken, auch in der kalten Jahreszeit draußen auf Bilderjagd zu gehen, es lohnt sich bestimmt!

Rin in die Klamotten – und dann raus
Winterschutz

Gut gerüstet macht das Zauberwelt-Entdecken richtig Laune

Die tollste Kamera macht keine schönen Bilder, wenn Sie vor lauter Bibbern nicht mehr in der Lage sind Motive zu entdecken und so abzulichten, wie Sie es gerne hätten.

Deswegen: Wenn´s kalt wird, vergessen Sie die Modenschau!
Besser mit arktistauglichen Stiefeln und Skihose oder Thermokombi (aus dem Motorradladen) unterwegs, als zum Eisklotz zu werden. Zum Trost: Eine rote Schniefnase ist mindestens so unsexy wie Alien-Vermummung, dauert aber länger …
Gegen “klamme Pfoten” habe ich Fingerhandschuhe aus dem Radfahr-Bedarf im Gepäck. Die bieten einen gewissen Schutz, sind aber trotzdem so dünn, dass Sie Knöpfe und Rädchen noch einigermaßen ertasten können. Oder Sie benutzen “Fotohandschuhe” mit umklappbarer Schutzkappe über abgeschnittenen Fingern.

Und passen Sie auf sich auf: Beim Fotografieren bewegt man sich wesentlich weniger als bei einem normalen Spaziergang. Wenn Sie dazu tendieren, im “Fotografier-Dschumm” manchmal die Außenwelt zu vergessen, planen Sie besser von vorneherein eher kurze Touren – oder stellen Sie sich den Handywecker als Auftau-Erinnerung auf maximal eine Stunde ein.

Brrrrr – kalt: Auch Technik “friert”
Analoge Kamera

Ab auf die Pirsch mit batteriefeier Minimaltechnik – Aufnahme mit einer Boxkamera aus den 1930ern und “echtem Film”

Minusgrade sind nicht gerade das Lieblingseinsatzgebiet von Kameras.

Besonders anfällig ist alles, was auf Stromversorgung angewiesen ist. Batterien und Akkus sind kälteempfindlich – sie verlieren dann rasch an Leistung und beginnen wesentlich eher als bei Zimmertemperatur zu schwächeln.

Das gilt natürlich insbesondere für Digitalkameras.
Aber auch die moderneren Analog-Modelle brauchen zum Beispiel für den Belichtungsmesser oder die Steuerung der Verschlusszeit eine Batterie. Und bei Fotoapparaten mit automatischem Filmtransport tut sich “ohne Saft” sowieso erst mal gar nichts.

Aber auch batteriefreie quasi antike Schätzchen können ihre Tücken haben. Dann bereiten nämlich manchmal verharzte Teile Probleme – alte Schmiermittel werden in der Kälte zäh. Weil es keinen Spaß macht, verzweifelt an einer festgegangenen Film-Rückspul-Kurbel herumzufummeln (ich spreche durchaus aus eigener Erfahrung): Nach einer professionellen Reinigung und neuen Schmierung sollte alles wieder wintertauglich sein.

Das Sankt-Martins-Prinzip
Winterschutz

Uuuuh – richtig schön fies! Aber kein Grund, nicht zumindest mal kurz zur Kamera zu greifen

Seien Sie nett zu Ihrer Kamera!
Wenn es schneit, sollten Sie ihr ohnehin einen “Regenmantel” gönnen. Aber auch bei trockenem Wetter muss das gute Stück ja nicht stundenlang draußen vor dem Bauch herumhängen: Schon die im Warmen gepackte Fototasche schützt einige Zeit gegen den Frost, oder Sie stecken die Kamera vorne mit in den Mantel.

Auf alle Fälle tut der Stromversorgung eine Sonderbehandlung gut: Wer nicht mit vom Fotoapparat ausgebeulter Jacke herumlaufen möchte, sollte zumindest den Zweitakku in die kuschelige Mantel- oder Hosentasche stecken. Und wenn Sie ihn auswechseln, wandert der angeblich leere aus der Kamera dort hin. Sie werden sehen, die Wärme haucht ihm wieder neues Leben ein! So können Sie wenn nötig mehrfach hin- und her-tauschen.
Dennoch: Vorsichtshalber je kälter es draußen ist, desto mehr Akkus/Batterien mitnehmen.

Kneipp-Kuren: Nichts für Kameras!
Frostwetter

Husch! in die Tasche mit der Kamera, bevor es wieder nach drinnen geht

Ein Tipp auch noch für nach dem winterlichen Fotografieren-Gehen: Passen Sie beim Wechsel vom Kalten ins Warme auf! Nicht nur Objektiv und Sucher beschlagen dann, sondern es kann sich auch Kondenswasser innen in der Kamera bilden – und Wasser und Technik ist keine gute Kombination.

Ist Ihr Fotoapparat also nach einem längeren Schnee-Fotospaziergang ausgekühlt, packen Sie ihn vor (!) dem Betreten der Wohnung/Kneipe/Sauna wieder in die Fototasche – und lassen Sie die auch drinnen erst mal zu. So passt sich die Temperatur langsam wieder an, Gefahr weitgehend gebannt.

Schnee weiß fotografieren
Winterstimmung

Stimmung pur – nichts wie raus!

Hinweis zu allerletzt: Falls Ihre Schneebilder bisher samt und sonders etwas nach trübem Wetter ausgesehen haben – nein, Ihre Kamera ist nicht kaputt!

Sie ist einfach nicht gewohnt, dass so viel Helligkeit auf den Motiven zu sehen ist, das verwirrt den Belichtungsmesser. Es ist nicht schwierig, Ihrem Fotoapparat da Manieren beizubringen – wie es geht, erfahren Sie im Beitrag “Schwarze Katze und weißer Schnee – Belichtungstipps I“.

Na denn – Mütze auf den Kopf und los geht´s, viel Spaß!

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